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100% Speedcraft - genau was du brauchst

Die hippen und oft übergroßen Brillen der Marke 100% haben in den letzten Jahren das Gesicht des Profi-Pelotons dominiert. Nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit dem dreifachen Weltmeister Peter Sagan hat sich die einheimische Motorradbrillenmarke auf dem Radsportmarkt etabliert. 100%, Das Unternehmen ist seit 1982 im Motocross aktiv und von dort aus auch im Baseball, im Laufsport und in anderen Sportarten (einschließlich Radsport) sehr präsent. Für CyclingReview haben wir einen weiteren Blick auf die 100% Speedcraft als gute Fahrradbrille. Wie passt sie, kann man alles gut sehen und ist sie die Investition wert? Hier ist das Urteil.  

Cool zu sehen und zu haben

Das Wichtigste an einer Sonnenbrille ist der Schutz vor grellem Licht und natürlich, wie sie auf dem Kopf sitzt. Dazu gehören die Breite, die Größe des Glases, der UV-Filter im Glas und auch die Härte der Beine, sowohl auf der Nase als auch auf dem Kopf. Nicht zu unterschätzen ist aber auch das erste Gefühl, wenn man eine Brille bekommt. In dieser Hinsicht macht die 100% alles richtig. Schöne Verpackung mit einer stilvollen, stabilen Schachtel. Darin: zwei Gläser (ein Sonnenglas und ein transparentes Glas) sowie ein Beutel zum Verstauen und ein Ersatznasensteg.

Ein sehr schöner Sonnenschirm

Diese Brille ist groß. Man kann diese Speedcraft mit Fug und Recht einen Sonnenschirm nennen. Aber mit einem großen Kopf wie meinem (ich habe einen wirklich großen Kopf) ist das völlig in Ordnung. Die Brille passt gut auf meinen Kopf, der einen Umfang von 61 cm hat. Außerdem habe ich auch einen länglichen Kopf, aber ich sehe nicht aus wie ein dummer Eppo (meiner Meinung nach). Das ist also die Krönung. Die Brille ist zwar groß, aber sie wiegt nur weniger als 40 Gramm auf der Waage. Also sehr leicht auf dem Kopf, aber trotzdem sehr stabil! Man kann sich auf sie setzen. (Nicht gemacht, aber es ist möglich...hypothetisch gesprochen). Die Brille hat extra Luftlöcher an der Unterseite gegen Kondensation. Der Nasensteg ist aus Gummi, und auch die Beine sind aus Gummi und haben ein kleines Relief. Die Brille sitzt bequem auf der Nase.

Spezifikationen

Die Marketingabteilung von 100% macht Überstunden, um dieses Glas zu preisen. Laut 100% hat diese Brille nichts von den Elementen zu befürchten und das "5-base cylindrical" Glas ist kratzfrei. Der Fall ist klar: Das ist sie nicht. Obwohl die Brille viele Jahre lang gut funktioniert hat, wurde das Glas im vierten Jahr zerkratzt. Das Glas wurde außerdem einer HYDROILO-Behandlung unterzogen, die es wasser-, schmutz- und ölabweisend macht. Das Glas bietet außerdem einen UV-Schutz von 100%, was sehr angenehm ist. Ich habe die "normale" Variante, aber wenn Sie kleiner auf die Welt gekommen sind oder einfach nur jung sind, gibt es eine SL-Variante (für ein schmaleres Gesicht) und eine XS-Variante, die sich speziell an Damen und Jugendliche richtet. Preislich liegen alle 100%-Gläser im oberen Bereich (ab ca. 150 €), wie diese Off-White-Variante)

Stellen Sie es auf die Probe

Um jedoch etwas anderes als nur die Marketing-Geschichte zu schreiben, habe ich die Brille ausgiebig getestet. Man könnte sogar sagen, dass ich seit Jahren nur noch mit dieser Brille fahre. So kann ich die folgenden Fragen beantworten (auf die Frage nach dem UV-Schutz: Ich denke schon, aber kein 100% Beweis):

  1. Ist es bequem? Und warum ist es bequem?
  2. Kann ich alles gut sehen? Ist irgendetwas im Weg?
  3. Sind die Gläser gut "atmungsaktiv"? Inwieweit sind die Gläser wasserabweisend?
  4. Schweiß. Was machen Sie damit und hat es eine Wirkung?
  5. Ist die transparente Linse ausreichend transparent und erfüllt sie ihren Zweck?
  6. Kann es Schläge einstecken?

Wie funktioniert der Speedcraft 100%

Zunächst einmal die Brille auf der Nase: Ich kann das ganz klar sagen: Sie sitzt (oder steht) wie ein Haus. Die Gläser bewegen sich fast gar nicht. Bei einigen Marken hat man manchmal noch das Gefühl, dass sie 'zu locker' sitzt und zum Beispiel beim Klettern langsam in Richtung Nasenspitze rutscht. Nicht so bei dieser Brille. Auf allen Fahrten, bei Sonne, Schatten, relativer Kälte, Regen und Wind, bleibt die Brille perfekt an ihrem Platz. Wenn ich sie in 10 Fahrten nur einmal anpassen musste, ist das sehr viel. 

Aber was wäre, wenn du wirklich dein Bestes geben würdest? Nun, das habe ich. Ich habe versucht, die Brille abzuschütteln, aber ohne Erfolg. Selbst als eingefleischter Headbanger geht die Brille nur minimal auf und ab. Das ist ein echtes Plus, denn das würde bedeuten, dass man die Brille auch beim Laufen oder anderen Sportarten verwenden könnte, bei denen sich der Kopf mehr bewegt, und das ist ein Plus. Ich bin froh über die große Version dieser Brille, denn mit einer SL oder XS hatte ich garantiert das Problem, dass sie an den Schläfen oder an der Seite meines Kopfes drückt. Jetzt nicht mehr. Freiheit, also Genuss. Selbst als ich mit einer Gehirnerschütterung zu kämpfen hatte, saß diese Brille nicht unangenehm (im Gegensatz zu einem meiner Helme).

180-Grad-Ansicht

Was auch auffällt, ist, dass die großen Gläser tatsächlich eine klare Sicht und eine 180-Grad-Sicht auf die Welt um einen herum ohne Hindernisse oder Ränder ermöglichen. In der Sonne bietet die Brille einen sehr guten Kontrast, obwohl ich niemandem empfehlen würde, direkt in die Sonne zu schauen. Nicht mit irgendeiner Brille, um genau zu sein. Ich habe die Brille u. a. in den Dolomiten getestet, und dort war sie eine echte Wohltat. Die Augen wurden geschont und die grelle Sonne wurde gut abgehalten. Währenddessen konnte ich die Umgebung in vollen Zügen genießen. Die Gläser bieten auch einen guten Kontrast. Ich habe sie noch nicht im Schnee testen können, aber das wäre der ultimative Lackmustest. Im Moment ist sie nach meiner Erfahrung mehr als gut.

Schwitzen in der Sonne

Es ist vielleicht nicht das lustigste Thema, aber Schwitzen und Sport gehen Hand in Hand. Ich schwitze relativ schnell und viel. Eine Radtour in einem heißen Sommer? Hemd auswringen oder Salzflecken. Längere Tage auf dem Rad sorgen immer für die schönsten Muster in der meine Hemden. Das wiederum beeinflusst auch meine Wahl der Brille. Atmungsaktivität, vor allem bei Sonnenschein in den Bergen, ist ein wichtiges Merkmal. 

Bei Aufstiegen in der Sonne nehme ich die Brille sowieso gerne irgendwann ab. Obwohl die Brille nicht beschlägt und den Tropfen, die in Strahlen über meinen Kopf laufen, lange standhält, nehme ich sie irgendwann ab. 

Dann kommt die Kehrseite der Medaille: Egal wie staubfrei, wasser- und feuchtigkeitsresistent die Brille ist, eingetrocknete Schweißtropfen sind kaum zu verhindern. Man muss sie unter dem Wasserhahn oder mit der Wasserflasche abspülen. Gut. Positiv: Egal wie sehr ich im Tal oder auf der Abfahrt schwitze, die Brille hat damit wirklich keine Probleme. Bergab ist die Brille ein Gewinner. Schöne klare Sicht, Wind ist kein Thema und sie bleibt gut auf der Nase.  

Plötzlich stillstehen - beschlägt es?

Wenn man plötzlich stehen bleibt, ein Moment, der bei fast jeder Brille zu akut beschlagenen Gläsern führt, beschlägt die 100% teilweise, wird dann aber schnell wieder vollständig transparent. Das ist gut so, denn sonst muss man ständig wischen und basteln. Nicht so jetzt. In jedem Gelände und bei wärmeren Bedingungen leistet die Brille und vor allem die Belüftung (sind die zwei Löcher doch nützlich) gute Arbeit. 

Auch bei leichtem Regen bleiben die Gläser gut durchsichtig und die Tropfen fließen ab. Genau wie es uns die Marketingabteilung versprochen hat! Wenn es stärker regnet, ist es ratsam, die Brille abzunehmen oder das transparente Glas zu verwenden. Sonst nimmt die Sicht schnell ab. 

Transparentes Ding

Apropos lichtdurchlässige Linse. Kurz und gut: eine feine Sache. Tut, was es tun soll. Klar, kratzfrei, kein komischer Schnickschnack. Gleiche Eigenschaften wie die Solarvariante. Allerdings ist diese Linse bei dem geringsten Sonnenstrahl unbrauchbar, da sie überhaupt nichts abschirmt. Das Auswechseln der Linsen ist ein Kinderspiel. Innerhalb von 30 Sekunden haben Sie die Linse gewechselt. 

Es kann Schläge einstecken

Die Gläser und das Glas sind sehr belastbar. Man kann die Gläser und das Gestell ganz schön verbiegen, ohne viel Gegendruck zu spüren. Mit Biegen meine ich: Drehen der Beine in einem Winkel von mindestens 20 bis 30 Grad von Null. Man kann die Gläser auch relativ leicht nach außen biegen. Nur Druck nach innen, d.h. wenn man gegen die Außenseite der Beine drückt, mag die Fassung nicht. Das ist gut so, denn sonst hat man bei einem kleinen Sturz die Brille direkt am Kopf.

Obwohl die Brille als kratzfrei verkauft wird, gibt es keine Garantie auf Kratzer im Glas. Dass sie zerkratzt werden kann, habe ich inzwischen herausgefunden. Allerdings beeinträchtigt der Kratzer die Sicht nicht, also ist das in Ordnung!

de_DEDE